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Karl Leisner

Wer war der Namens-Patron der Karl-Leisner-Schule? - ein Kurzportrait

Ja, es wird allerhand zu knacken und zu beißen geben … Aber ich bleibe meiner Überzeugung treu.           (Karl Leisner als Oberprimaner, Februar 1935)

Dieses Zitat ist für das Schul-Team zum Leitspruch für die Arbeit mit den Schulkindern geworden. Die Aufgabenvielfalt ist beträchtlich, aber stets steht die Schülerin und der Schüler mit ihrer Persönlichkeit im Mittelpunkt unseres Handelns, denn jedes Kind ist einzigartig. Dies ist und bleibt unsere Überzeugung.

Karl Leisner wurde am 28. Februar 1915 in Rees geboren. Mit sechs Jahren zog er mit seiner Familie nach Kleve und besuchte dort die Schule. Er war sehr wissbegierig, lernte mehrere Sprachen, liebte Musik und wanderte viel oder war mit dem Fahrrad unterwegs.

Nach dem Abitur 1934 studierte er in Münster Theologie und engagierte sich für die christliche Jugendarbeit mit dem Ziel, die Jugendlichen gegen die Verführung des Nationalsozialismus zu stärken. Sein innigster Wunsch war es Priester zu werden und am 25.März 1939 wurde er von Bischof Graf von Galen zum Diakon geweiht.

Einige Monate danach sollte er die Priesterweihe erhalten, doch er erkrankte an Lungentuberkulose. Zur Ausheilung fuhr er nach St. Blasien im Schwarzwald und wurde dort am 9. November 1939 wegen seiner Äußerungen zum Hitler-Attentat verhaftet. Über das Gefängnis in Freiburg und Mannheim sowie das Konzentrationslager Sachsenhausen kam er im Dezember 1940 in das Konzentrationslager Dachau. Er war annähernd sechs Jahre in Haft und am Ende todkrank.

Am 17. Dezember 1944 weihte ihn ein ebenfalls inhaftierter Bischof aus Frankreich, Gabriel Piguet, heimlich und unter Gefahr für alle Beteiligten zum Priester. Damit war er der Einzige, der jemals eine Priesterweihe im Konzentrationslager empfing.

Das KZ Dachau wurde am 29. April 1945 von den Amerikanern befreit. Karl Leisner war so krank, dass er von seinen Freunden am 4. Mai 1945 in das Lungensanatorium Planegg bei München gebracht wurde, wo er bis zu seinem Tod liebevoll gepflegt wurde.

Er starb am 12. August 1945 im Alter von nur dreißig Jahren, nachdem seine Eltern und Schwestern ihn noch besuchen konnten.  Zunächst wurde er in Kleve beerdigt und seit 1966 befindet sich sein Grab in der Krypta des Xantener Doms.

Am 23. Juni 1966 wurde Karl Leisner von Papst Johannes Paul II.  im Olympiastadion in Berlin seliggesprochen.

Quellen: „Karl-Leisner-Ralley in Kleve auf den Spuren von Karl Leisner (1915-1945)“ von Monika Kaiser-Haas (2022) und www.karl-leisner.de